Nachbericht: Vorurteilen aktiv entgegenwirken

Am Mittwoch, den 11. Dezember 2024 fand im Kolpinghaus in Eupen unser Workshop zum Thema „Inklusion in der Projektarbeit – Vorurteilen aktiv entgegenwirken“ statt. 26 Teilnehmende aus verschiedenen Einrichtungen und Bereichen in Ostbelgien nahmen an der Veranstaltung teil. Das Ziel des Workshops war es, die Teilnehmenden für das Thema Inklusion zu sensibilisieren, damit Barrieren und Vorurteile aktiv abgebaut werden. Außerdem sollten die Teilnehmenden praktische Ansätze und Methoden lernen, um inklusive Projekte durchzuführen.

Die Veranstaltung begann bei einem gemeinsamen Mittagessen in lockerer Atmosphäre. Dabei konnten die Teilnehmenden, erste Kontakte knüpfen und sich austauschen, bevor es dann in den Versammlungsraum ging, wo die Geschäftsführerin des Jugendbüros, Margret Zeiner, alle willkommen hieß.

Danach ging es mit der Vorstellung einer ostbelgischen Studie aus dem Jugenddialog zum Thema „Inklusion bei Jugendlichen“ weiter, die erste wichtige Impulse und Denkanstöße geliefert und so ins Thema eingeleitet hat. Anschließend teilt sich die große Gruppe in zwei kleinere Untergruppen auf. So konnte ein geschlossener und sicherer Raum geschaffen werden.

In den Untergruppen starteten wir mit einem kurzen, interaktiven Spiel, um die Teilnehmenden für die Schnelllebigkeit von Vorurteilen zu sensibilisieren. Anhand von Fotos bekannter Persönlichkeiten sollten die Teilnehmenden spontan Alter, Herkunft und Beruf der Personen schätzen. Im Anschluss wurden die tatsächlichen Informationen zu den Persönlichkeiten preisgegeben, die teilweile sehr überraschend waren. Dennoch verdeutlichten sie, wie stark unserer erster Eindruck von Vorurteilen geprägt ist – ein idealer Einstieg in den ersten Workshop des Tages: Inklusiv denken.

Ein weiterer zentraler Programmpunkt war die Einführung in den Anti-Bias-Ansatz. Dieser Ansatz zielt darauf ab, eine „Schieflage“ ins Gleichgewicht zu bringen, die durch einseitige Wahrnehmungen, Vorurteile und daraus resultierende Benachteiligungen entstanden ist. So soll Diskriminierung abgebaut und ein respektvoller Umgang gefördert werden. Dafür wurden die verschiedenen Schritte genauer beleuchtet. Anschließend wurden die Modelle „Charta der Vielfalt“ und „Flower Power“ vorgestellt, die beide verschiedene Faktoren der Diskriminierung beinhalten. Die Teilnehmenden konnten so herausfinden, ob sie in unserer Gesellschaft eher als benachteiligt oder privilegiert gelten.

Nach einer kurzen Kaffeepause ging es zurück in die Untergruppen, um mit dem zweiten Workshop zu starten: Inklusiv handeln. Hier stand die praktische Umsetzung inklusiver Ansätze im Fokus. Die Methode der Customer Journey Map aus dem Bereich des Marketing wurde in eine „Inklusive User Journey Map“ umgewandelt, um den Blick gezielt auf die Bedürfnisse und Herausforderungen benachteiligter Zielgruppen zu lenken. Im ersten Schritt erstellten die Teilnehmenden Personas mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf. Im zweiten Schritt wurden dann die Bedürfnisse dieser Personas in den verschiedenen Projektphasen herausgearbeitet. Dieser Workshop lieferte den Teilnehmenden nicht nur neue Perspektiven, sondern auch praktische Werkzeuge, um Inklusion in ihren eigenen Projekten gezielt umzusetzen. In Zweiergruppen stellten sie sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor und halfen ihrem Gegenüber, die Map zu vervollständigen und verbessern.

Danach trafen sich die beiden Untergruppen nochmal im Plenum, um die Fördermöglichkeiten von Erasmus+ und dem ESK kennenzulernen. Zu guter Letzt sorgte der EU-pero für einen entspannten Ausklang und bot noch einmal Raum für informelle Gespräche.

Das Feedback der Teilnehmenden war sehr positiv. Sie berichteten, mit neuen Ideen, wertvollen Kontakten und frischer Inspiration nach Hause zu gehen. Besonders geschätzt wurden der praxisorientierte Ansatz und die Möglichkeit, sich mit Netzwerkpartnern auszutauschen.

Das Event hat gezeigt, dass Inklusion in der Projektarbeit nicht nur wichtig, sondern auch machbar ist – ein Thema, das wir weiterhin aktiv vorantreiben möchten.